Drei Tage, fünf Gruppen: Die Darmstädter Theatergruppe SPIELbar richtet vom 24. bis 26. November 2023 das Theaterfestival SICHTbar in Bessungen aus.
Von Freitag bis Sonntag kann sich das Publikum über abwechslungsreiches, aufregendes und erfrischendes Theater freuen
Die Stücke von SPIELbar erstrecken sich über mehr als zwei Jahrzehnte. Das nimmt die Gruppe zum Anlass ihre Greatest Hits zu präsentieren: Auf der Playlist stehen unter anderem die letzte Inszenierung „Das schwarze Wasser“, die amarena-nominierte „Gut gegen Nordwind“ und Ingird Lausunds „Hysterikon“.
Während SPIELbar einen Blick zurück wirft, zeigt WandelBAR, worauf sich die Darmstädter Theaterfans im kommenden Jahr freuen können. Die Gruppe bringt einen Trailer ihrer neuen Produktion Clockwork Orange auf die Bühne. Und stellt die Frage: Wie weit darf der Staat gehen, um das vermeintlich Böse zu vergelten?
Das Theater Profisorium betrachtet nicht den Staat, sondern ein Individuum, das männliche Individuum. Sie fragen sich: Was bewegt den Mann? Die Komödie Ein Mann, viele Übel führen sie in sieben Episoden auf und sezieren dabei männliche Gefühle.
Mit menschlichem Erleben beschäftigt sich auch die Göppinger Gruppe DaCapo in Hysterikon. Die These: Das moderne Leben gleicht einem Supermarkt. Mitleid ist links im Regal. Die Liebe, auf die alle hoffen, taucht kurz auf, oder taut kurz auf, als Fantasie und wird gleich wieder eingefroren.
Sonntag 25.11.2023
Bessunger Kirche
Am Kapellberg 2, 64285 Darmstadt
Eingefroren im 19. Jahrhundert ist das Dreigroschentheater aus Stuttgart nicht, denn sie präsentieren Unser Faust sehr frei nach Goethe. Der Regisseur verfasste selbst den Text. In diesem ist Faust mit einer Gabe gesegnet: „Formulierungsgabe, Fabulierungsgabe, Sprachgewalt. Auch wenn ich nur selten ein Bücherregal verlasse, meine Worte sind allgegenwärtig“.
Große Worte und große Gefühle, das moderne Leben, Männlichkeit, der Staat. All das bietet SICHTbar. Die Themen des Theaterfestivals sind vielfältig, gleichzeitig stellen alle Stücke ähnliche Fragen: Wer sind wir in der heutigen Zeit? Was fühlen wir? Und wie drücken wir das aus?